21. Juni 2018 - Sebastian Evers
Es passiert jedem, ein Datenverlust tritt durch ein unvorhersehbares Szenario ein und plötzlich sind die Daten weg. In den seltensten Fällen bedeutet ein Datenverlust automatisch, dass sämtliche Daten unwiederbringlich verloren sind. In den meisten Fällen lassen sich die Daten recht unkompliziert von der Datensicherung zurück spielen, vorausgesetzt, dass ein aktuelles Backup angelegt worden ist.
Denn obwohl Computer und Smartphones in nahezu jedem Haushalt und jedem Unternehmen benutzt werden, ist das Verständnis für die Notwendigkeit eines ausreichenden Disaster-Recovery-Plans nicht immer gegeben. Stiefmütterlich behandelte Datensicherungen sind kein Novum, keine Seltenheit und wesentlich verbreiteter als manch einer glauben möchte.
Ein fehlendes oder veraltetes Backup muss beim Verlust der Daten nicht den endgültigen Verlust bedeuten, Daten lassen sich oftmals reproduzieren, aus anderen Quellen zusammensuchen, oder vielleicht ist einfach nur ein Bauteil des Computers kaputt, welches man mit moderatem Aufwand problemlos ersetzen kann. Die Möglichkeiten für einen eintretenden Datenverlust sind vielfältig und die Möglichkeiten, dass dieser Datenverlust nur temporär Natur ist, ist ebenso facettenreich.
Neben den bereits angeteaserten Szenarien der Datenwiederherstellung gehört das Angewiesensein auf ein professionelles Datenrettungsunternehmen mit Reinraumlabor mit zu den Worst-Case-Szenarien - direkt nach dem endgültigen Datenverlust - da die Beauftragung einer Datenrettungsfirma auch immer eine eigentlich vermeidbare finanzielle Belastung bedeutet, derer man angesichts fehlender Datensicherungen nun gegenüber steht.
Wenn Sie das hier lesen, dann ist davon auszugehen, dass Sie Ihre Daten verloren haben. Man kann wohl auch davon ausgehen, dass Sie bereits den ein oder anderen Versuch der Wiederherstellung Ihrer Daten unternommen haben? Vermutlich haben Sie bereits fleißig im Internet recherchiert, diverse Seiten und Foren zu ihrem betroffenen Datenträger (RAID, NAS, Festplatte, SSD) und einer eigenhändig durchführbaren Problemlösung durchforstet oder sich auf Ihr eigenes Fachwissen, Ihre bisherige Erfahrung und Ihr Selbstvertrauen verlassen? Sicherlich haben Sie auf dem ein oder anderen Wege auch schon in Erfahrung bringen dürfen, dass manche Maßnahmen nicht sehr förderlich gewesen sind, wenn es überhaupt noch eine minimale Chance auf eine Datenrettung geben soll?
Wir könnten jetzt darüber schreiben, was Sie doch bitte alles unterlassen sollen, um das vorliegende Fehlerbild nach Möglichkeit nicht zu verschlimmern. Doch wie unsere bisherige Erfahrung zeigt, sind alle diese Dinge bereits längst passiert - noch bevor Sie uns überhaupt gefunden haben. Deshalb hier die Warnung: Unterlassen Sie ab dem jetzigen Zeitpunkt ausnahmslos alles, was Ihnen in den Sinn kommt, um Ihre Daten selbst wiederherzustellen zu wollen. Sie erschweren uns die Arbeit, steigern den erforderlichen Aufwand der Wiederherstellung der Daten und die damit anfallenden Kosten der Datenrettung.
Wir könnten Ihnen jetzt vollmundige positiv gestimmte Werbebotschaften und hochgradig optimistische Versprechungen hinsichtlich des Erfolgs Ihrer Datenrettung servieren oder Sie mit unrealistischen Kampfpreisen zu ködern versuchen und Ihnen in Aussicht stellen, dass die Datenrettung besonders kostengünstig wird. Das werden wir allerdings nicht tun! Denn es würde unserer Erfahrung nach nicht der Realität entsprechen.
Alles was bisher am Datenträger versucht worden ist wird das Fehlerbild nicht verbessert, sondern erfahrungsgemäß verschlimmert haben. Man kann durchaus behaupten, dass in weitaus mehr Fällen eine Datenwiederherstellung möglich ist, als dass es Fälle gibt, in denen das nicht der Fall ist. Jedoch muss man sich hierbei immer vor Augen halten: Sind die Daten die wiederherstellbar sind auch die Daten die benötigt werden? Sind sie funktional? Sind sie vollständig? Sind sie ausreichend?
Wie alles im Leben ist auch eine Datenrettung kein Wunschkonzert. Diese hochprofessionelle High-Tech-Dienstleistung ist abhängig von den existierenden Gegebenheiten, anhand derer nur eine Handvoll Möglichkeiten zielführend zum Einsatz gebracht werden kann, um verlorene Daten noch wiederherstellen zu können. Wie viele Stunden in so eine Datenwiederherstellung fließen können, ist von Fall zu Fall vollkommen unterschiedlich und neben der praktischen Arbeit ist das Theorycrafting ein elementarer Bestandteil des Datenwiederherstellungsprozesses und des Pfads zu einem verwendbaren Ergebnis.
Ist das Kind erst einmal in den Brunnen gefallen und die Datensicherung unvollständig, fehlerhaft oder schlichtweg nicht vorhanden, dann wird die Luft allmählich dünn. Sind die verlorenen Daten auf anderem Wege nicht wiederherstellbar oder zeitnah reproduzierbar, dann kann und wird eine Datenrettungsfirma der einzige Ausweg sein. Nachfolgend können Sie nachlesen, wie Sie Ihre Daten mit unserer Hilfe wieder zurück erlangen können und welche detaillierten Informationen wir neben den Kontaktdaten benötigen, um Ihr Problem einschätzen und Ihnen unsere Hilfe anbieten zu können.
Je mehr detaillierte Information wir über den defekten Datenträger (RAID, NAS, Festplatte, SSD) von Ihnen erhalten, desto besser können wir die Chancen und den ungefähren Aufwand der Datenrettung angesichts unserer langjährigen Erfahrungswerte eingrenzen. Zudem ist es uns möglich unsere 14.500 Ersatzteile zeitnah auf die Verfügbarkeit baugleicher Komponenten zu Ihrer Anfrage zu prüfen.
Die Modellnummer wird bei fast allen RAID Gehäusen und NAS Servern oder Festplatten auf dem entsprechenden Etikett mit "MDL:" angegeben.
Geben Sie die auf dem Etikett befindlichen Daten Ihrer Festplatte (Modellname, Modellnummer, Produktnummer und Seriennummer) möglichst detailliert an.
Bei externen Festplatten sind je nach Hersteller weder Produktnummer (P/N) noch die Modellnummer (MDL) angegeben. Bei reinen Herstellern externer Gehäuse (z. B. Intenso, Iomega, CnMemory) werden Festplatten der Festplattenhersteller (Western Digital, Seagate, Toshiba, Hitachi/HGST) verbaut, sodass sich von einer auf dem Gehäuse befindlichen Artikel- oder Produktnummer keinerlei Rückschlüsse auf den darin verbauten Datenträger ableiten lassen können.
Bei den Herstellern Western Digital (Elements, My Passport, My Book), Seagate (Backup Plus) oder Toshiba (Canvio), die allesamt eigene externe Datenträger und mobile Festplatten vermarkten, liefern die angegebenen Nummern- und Zahlencodes durchaus nachvollziehbare Indizien für die darin integrierte Festplatte.
Bei NAS Servern, ob einzelne Festplatte oder RAID-Verbund, erlaubt das NAS Gehäuse ebenfalls wenig Rückschlüsse auf die verwendete Festplatte oder mehrere eingesetzte Festplatten. Auch hierbei ist bei NAS Geräten von Western Digital oder Seagate ziemlich sicher, dass auch die jeweiligen Festplatten verbaut sind.
Alle anderen NAS Fabrikanten kaufen für Ihre NAS Server die Festplattenlaufwerke, die derzeit günstig zu erwerben sind. Bei geschlossenen Systemen lässt sich so meist nur schwerlich ermitteln, welche Festplatten verbaut sind, ohne das Gehäuse aufhebeln zu müssen.
Andere NAS Geräte - im Speziellen jene mit mehr als einer Festplatte - verfügen wie Serversysteme über Festplatteneinschübe, die unter anderem den Austausch der verbauten Festplatten erlauben. Manche NAS Systeme kommen auch ohne integrierte Datenträger daher, sodass man diese erst eigenständig mit der erforderlichen Anzahl an Festplatten für ein RAID (RAID0, RAID1, RAID5, RAID6) bestücken muss.
Geben Sie unbedingt an, um welchen NAS Hersteller (z. B. QNAP, Buffalo, Thecus, LaCie, Seagate, Western Digital, Netgear, Promise, Synology) und welche Modellbezeichnung es sich handelt und geben Sie nach Möglichkeit auch die verwendeten Festplattenlaufwerke (Hersteller, Kapazität, Modell etc.) mit an. Des Weiteren sind Informationen über den, bei Systemen mit mehren Festplatten, eingesetzten RAID Level erforderlich.
Komplexe RAID Server Lösungen sind - je nach Hersteller - meist als Komplettsystem konzipiert und somit mit eigenen oder gebrandeten Festplatten von Drittanbietern bestückt. Erwirbt man die Dienstleistung der Einrichtung der hauseigenen IT bei einem entsprechenden Systemhaus, dann kann das System auch wieder anders aussehen. Die Festplattenhersteller Western Digital und Seagate bieten beide eine Vielzahl an Enterprise Festplatten-Laufwerken für den Serverbetrieb an.
Geben Sie bei der Anfrage das Servermodell und den Hersteller (z. B. Acer, Apple, RAIDdeluxe, Cisco, Intel, Thomas Krenn, Supermicro, Lenovo), den verwendeten RAID Controller (Modellbezeichnung) sowie die Anzahl der in den Verbund involvierten Enterprise Festplatten an.
Geben Sie die auf dem Etikett befindlichen Daten Ihrer SSD (Modellname, Modellnummer und/oder Produktnummer und Seriennummer) möglichst detailliert an.
Schildern Sie das vorliegende Problem mit ihrem Datenspeicher so umfangreich und detailliert wie möglich, jede kleine Information kann wichtig sein und dabei helfen die Chancen der Datenrettung sowie die potenziellen Kosten der Datenrekonstruktion einzuschätzen. Neben dem vom Datenverlust betroffenen Datenträger, sei es HDD, SSD, NAS oder RAID Server, ist der chronologische Hergang des Fehlers eine wichtige Informationsquelle für unsere Labortechniker. Ebenso wie etwaige unternommene Rettungsversuche auf eigene Faust.
Bei den meisten Ursachen für defekte Festplatten, z. B. eine heruntergefallene Festplatte, lässt sich vorab schon recht gut eingrenzen welche physischen Defekte höchstwahrscheinlich vorliegen werden. Bei einer Festplatte, die herunter gefallen ist, sind dies im Regelfall beschädigte Schreib- und Leseköpfe, Kratzer oder Einschläge auf den ferromagnetischen Datenträgerscheiben (Magnetscheiben) und daraus resultierende Fehler im Bereich des logischen Dateisystems.
Schäden an den Schreib-/Leseköpfen äußern sich nach einem Sturz oftmals durch charakteristische klackernde oder klickende Geräusche. Allerdings ist auch ein schleifendes, kratzendes oder surrendes Geräusch im Bereich des Möglichen. Optimalerweise sollte das Speichermedium in dem Fall unmittelbar vom Strom getrennt und nicht mehr angeschlossen werden. Des Weiteren können auch die Schreib-/Leseeinheiten durch den Sturz der Festplatte auf den Magnetscheiben anhaften, was sich durch ein wiederholendes piependes Geräusch äußern kann. Ein weiterer möglicher Defekt nach einem Fallenlassen der Festplatte kann ein feststeckendes und defektes Spindellager sein.
Neben der Beschädigung einer Festplatte durch herunter fallen lassen gibt es genug Szenarien, in denen eine Festplatte ohne besondere Vorkommnisse nicht mehr ansprechbar ist. Man schließt sie an dem Windows PC, den Laptop oder den Apple Mac an und die externe Festplatte wird nur noch als USB Device ausgegeben oder beim Hochfahren des Computers bleibt dieser im Startvorgang hängen. Beispielsweise erscheint dann die Meldung "no boot device found" oder der PC stürzt im laufenden Betrieb ab und man bekommt einen blue screen zu sehen.
Als mechanische/elektronische Bauteile sind Festplattenlaufwerke Verschleißgeräte, welche früher oder später kaputt gehen können, um so wichtiger ist also eine regelmäßige Datensicherung. Der Festplattenverschleiß kann sich unterschiedlich äußern, so z. B. auch durch ein Klackern oder Klicken ("click of death"), was auf Schäden auf den Datenträgeroberflächen oder an den Schreib-/Leseköpfen hindeuten kann. Bei einem mobilen Datenträger (externe Festplatte) kann in seltenen Fällen auch nur das externe Gehäuse bzw. die externe Festplattenelektronik defekt sein, sodass die Festplatte selbst nicht beschädigt ist.
Es kann aber auch an der PCB der Festplatte selbst liegen, wenn einzelne Bauteile der Platine - beispielsweise durch eine Spannungsspitze, Überspannung oder Blitzschlag - beschädigt worden sind. Auch Fehler und Defekte in der Firmware (Softwaresteuerung) der Festplatte sind keine Seltenheit, wenn es um den plötzlichen Ausfall von Festplatten und externen Festplatten geht.
Es kommt häufiger vor als man denkt: Das RAID 5 mit drei oder mehr als drei Festplatten (SCSI, SAS, SATA) am RAID-Controller des Servers oder NAS hat einen Festplattenausfall. Die HDD wird als hotspare automatisch eingewechselt oder manuell per Hand gegen ein intaktes Laufwerk ausgetauscht und das RAID rebuilded. Während des Rebuild-Vorgangs wird ein weiteres Laufwerk auf "failed" gesetzt und die Festplattenlampe blinkt oder leuchtet rot und das Rebuild bricht ab.
Fallen mindestens zwei oder mehr Festplatten bei einem RAID 5 kurz nacheinander aus, dann ist das RAID offline. Auch können Fehler des RAID-Controller dazu führen, dass ohne besondere Vorkommnisse plötzlich alle Festplatten ausgeworfen werden. Riskant wird es, wenn man versucht das RAID online zu forcen und das Rebuilding des Systems zu erzwingen, wodurch eine spätere Datenrettung des RAID erheblich erschwert werden kann. Bei dem RAID 6 Level darf zwar ein Datenträger mehr ausfallen, bevor das RAID offline ist, allerdings herrschen die gleichen Risiken.
Vorkonfigurierte komplette NAS- und Server-Systeme sind in der Regel bereits mit Festplatten ausgestattet. Diese Festplatten stammen in der Regel aus der gleichen Festplattencharge, sodass Werksfehler und Transportschäden durchaus alle involvierten Laufwerke gleichermaßen betreffen können. Dadurch erhöht sich das Risiko, des zeitgleichen oder zeitnahen Ausfalls mehrerer Datenspeicher gleichzeitig, immens.
Das versehentliche Löschen einer virtuellen Maschine (VM: z. B. *.vmdk, *.vhd) oder eines logischen Volumens kann fatale Auswirkungen haben. Gerade in den Zeiten dezentralisierter Serverstrukturen, bei denen das klassische LAN immer mehr dem SAN weicht und softwarebasierte Serverlösungen die physische IT zunehmend entschlacken und erhebliche Kosten sparen, kann die Löschung eines virtuellen Servers ganze Unternehmen lahm legen und erhebliche wirtschaftliche Schäden verursachen.
Die unbeabsichtigte Löschung der virtuellen Maschinen ist weniger fatal, wenn diese sich auf einem zentralen physischen Volumen befindet und im besten Fall eine klar definierte Kapazität aufweist. Doch mittlerweile sind virtuelle Server in komplexen Speichernetzwerken organisiert, über unterschiedliche Hardwaresysteme verteilt angelegt und mit dynamischer Laufwerkskapazität konfiguriert. Der Fragmentierungsgrad der virtuellen Maschinen nimmt mitunter ungeahnte Ausmaße an und die darin befindlichen Dateien können je nach Dateiformat ebenfalls stark fragmentiert im Dateisystem der VM abgelegt sein.
Bei einer gelöschten VM werden die meisten Wiederherstellungsprogramme vor unmögliche Herausforderungen gestellt: Viele Softwarelösungen zur Datenrettung virtueller Laufwerke können den definierten Beginn sowie das Ende der Datei ausmachen, jedoch fehlen oftmals die relevanten Zwischeninhalte, welche - wie bereits angemerkt - fragmentiert über das jeweilige Laufwerk oder mehrere Laufwerke hinweg geschrieben sind. Wenn die Virtualisierung selbst weitere Virtualisierungen (iSCSI, LVMs etc.) enthält, dann kann der Aufwand einer professionellen Datenrettung exorbitant hohen Aufwand generieren.
Bei physischen Beeinträchtigungen einer SSD oder SSHD sind die Maßnahmen einer Datenrettung, im Vergleich zu einer regulären HDD, weitaus komplexer und aufwändiger. Je nach vorliegendem Fehler können die Algorythmusstruktur des Controllers, der TRIM-Befehl sowie das Wear Leveling sich nachteilig auf Chancen, Erfolg und Ergebnis der Datenwiederherstellung auswirken.
Der SSD Controller wird die Daten immer so speichern, dass alle Speicherzellen und Sektoren gleichmäßig beschrieben werden (Wear Leveling), da jede Speicherzelle nur eine gewisse Anzahl an Schreibvorgängen überstehen kann, bevor Probleme auftreten können. Die SSD hinterlegt die Informationen an welcher Stelle welcher Sektor beschrieben wurde in einer eigenen Tabelle. Die Verwaltung übernimmt die Firmware oder der Flash-Controller der SSD.
Setzt man die SSD auf Werkseinstellungen zurück, so entfernt die SSD den für diese Tabelle generierten Schlüssel und "vergisst" dass sie Daten enthält, sodass die Schreibgeschwindigkeit umgehend wiederhergestellt wird. Für das Neubeschreiben der "vergessenen" Bereiche wird kein erneuter Lese- und Schreibzugriff erfolgen müssen, um die Daten erst zu löschen, bevor neue Daten geschrieben werden können.
Der TRIM-Befehl übernimmt diese Aufgabe im regulären Betrieb: Werden Daten gelöscht, so wird TRIM vom jeweiligen Betriebsystem ausgeführt - sofern aktiviert. TRIM lässt den betroffenen Sektor bzw. die SSD vergessen, dass dort Daten liegen, sodass der Sektor für die SSD zukünftig als leer ausgegeben wird.
Aus diesem Grund ist es wichtig, dass SSDs bei gelöschten Daten oder formatierten Datenträger umgehend vom Strom getrennt werden, da das Betriebsystem den TRIM-Befehl im Leerlauf früher oder später ausführt. Je nachdem ob Windows oder MacOS genutzt wird kann TRIM bereits am selben Tag oder erst nach einer Woche erfolgen. Gelöschte und formatierte Daten, die von einer SSD per TRIM entfernt wurden sind irreduktibel.
Teilen Sie uns so detailliert wie möglich mit, welche Daten und Dateien Sie vorrangig rekonstruiert wünschen. In manchen Fällen ist eine baldige irreparable fatale Beschädigung eines Datenträgers absehbar, sodass sich primär auf die prioritären Datenbestände fokussiert werden muss, um eine bestmögliche Datenrettung zu ermöglichen.
Es gibt zu durchaus genügend Fälle, in denen es unseren Technikern und Ingenieuren möglich ist, nahezu alle Daten wiederherzustellen. Es gibt allerdings auch ebenso viele Fälle, bei denen 100 % der Daten zu retten ein utopisches Szenario darstellt. Dies ist den maßgeblichen Beschädigungen geschuldet und den Folgeschäden, die dadurch entstanden sind und im Datenrettungsprozess noch erweitert werden könnten. Um ein bestmögliches Datenrettungsergebnis liefern zu können ist es unbedingt erforderlich, dass Sie die wichtigen Daten so genau wie möglich spezifizieren.
Dazu gehört nicht nur die Information, welche Dateiformate (z. B. *.jpeg Bilder, *.pdf Dokumente oder *.docx Dokumente) explizit benötigt werden, sondern auch in welchem Dateipfad diese abgelegt worden sind oder zumindest vermutet werden. Je detaillierter die Spezifikation der zu rettenden Daten sind, desto effektiver können unsere Techniker bei der Wiederherstellung Ihrer Dateien agieren und ein optimales und zufriedenstellendes Datenrettungsergebnis ermöglichen.
Die Qualität einer Datenwiederherstellung hängt von vielen Faktoren ab. Zum einen vom ausgehenden Schadens- und Fehlerbild und zum anderen von den bereits durchgeführten Maßnahmen zur Rettung der Daten. Angesichts des finanziellen Aufwands der professionellen Dienstleistung einer Datenrettung ist es kaum verwunderlich, dass Sie in erster Instanz versuchen das Problem intern zu beheben.
Dieser Schritt ist aus wirtschaftlicher und menschlicher Sicht vollkommen nachvollziehbar und in manchen Fällen auch erfolgsversprechend. Allerdings sind wir als Datenrettungsfirma diejenigen, die mit den Schattenseiten etwaiger Rettungsversuche zu kämpfen haben und als Resultat in manchen Fällen nicht das bestmögliche Ergebnis liefern können, welches ohne alle vorhergehenden Versuche Ihrerseits hätte möglich sein können.
Auch wenn die mittlerweile im Internet verbreiteten Tutorials auf Youtube und in diversen Blogs kursieren, so raten wir doch tunlichst davon ab eine Festplatte zu öffnen. In den meisten Fällen geschieht dies nämlich weder in der richtigen Reinraumumgebung noch mit dem richtigen Werkzeug oder der erforderlichen Sorgfalt und Fachkenntnis. Mit einer gehörigen Portion Glück mag die Datenrettung glimpflich ausgehen, doch die verunglückten Rettungsversuche Marke Do-it-yourself, welche in unserem Labor landen, schwanken in der Regel zwischen fatal zerstört und Datenrettung unmöglich oder höchst aufwändig und dementsprechend kostspielig.
Oftmals sieht man sich Schadensbildern gegenüber, bei denen jeder Versuch mit Software Daten wiederherzustellen von vornherein unmöglich ist. Dennoch setzt der ein oder andere EDV Fachmann und PC Spezialist Unmengen an Programmen ein, obwohl die Symptome der Festplatte auf eine eindeutig physische Beeinträchtigung hindeuten, sodass die eingesetzen Softwarelösungen vieles ermöglichen werden, nur eben keine Datenwiederherstellung. Verschweigen Sie die bereits ergriffenen Maßnahmen nicht und fragen Sie auch involvierte Dritte explizit nach den Schritten, die durchgeführt worden sind.
Die Angabe des Dateisystems ist nicht zwangsweise erforderlich, je nach Ausgangsmedium und verwendeten Betriebssystem lässt sich das dadurch eingesetzte Dateisystem fast immer ableiten. So wird man bei einer internen Festplatte aus einem Windows PC heutzutage höchstwahrscheinlich ein NTFS Dateisystem vorfinden, in einem MacBook Pro das native HFS+ Dateisystem (mittlerweile auch APFS), in den meisten NAS Servern (z. B. Synology, Thecus) ein ext3 oder ext4 sowie bei NAS Geräten von Buffalo das Dateisystem XFS. Auch wenn die Dateisysteme in ihren Grundzügen identische Verwaltungsaufgaben inne haben, so unterscheiden sich diese doch eklatant in ihrer Organisationsstruktur und ihrem Aufbau hinsichtlich entsprechend relevanter Vermerke zur Dateiablage und -organisation innerhalb des Dateisystems.
So wird beispielsweise die MFT (Master File Table), wie sie unter Windows heißt, je nach Dateisystem an unterschiedlicher Position hinterlegt. Das kann dazu führen, dass bei der Neuformatierung nicht direkt sämtliche Informationen über Dateinamen, Ordnerstruktur etc. überschrieben werden. Manche Dateisysteme können im Rahmen der Datenrettung nicht wiederhergestellt werden oder geben bei entsprechenden logischen Schäden nur noch anonyme Dateien aus, also Daten, welche ohne Dateinamen und Verzeichnisstruktur existieren.
Das Dateisystem kann je nach Schadensgrundlage mannigfaltige Auswirkung auf die Komplexität logischer Defekte haben. Im Speziellen, wenn nebst regulären Dateien logische Volumen, iSCSI Laufwerke und virtuelle Maschinen im Einsatz sind. Gerade bei Virtualisierungen kann ein einzelnes System je nach Grad der Virtualisierungstiefe mit unterschiedlichen Dateisystemen aufwarten. Nicht selten hat man ein RAID Volumen mit dem Host-Dateisystem VMFS als Basis, in dem diverse virtuelle Maschinen mit unterschiedlichen Dateisystemen (z. B. Btrfs, ext3, ext4) liegen können, in denen ebenfalls weitere logische Volumen (z. B. iSCSI, LVM) definiert sind.
Je nach Fragmentierungsgrad, auch beeinflusst durch eine definierte oder im Gegensatz dazu dynamische wachsende Kapazität, können sich, je nach eingesetzten Dateisystem, zusätzliche Fehlerquellen auftun. Diese Komplexitätsmultiplikatoren gilt es bereits vorab zu kennen, um für den Verlauf einer Datenrettung eine sinnvolle zeitliche und aufwandsbasierte Einschätzung abgegeben zu können, welche sich unter anderem in den geschätzten Kosten der Datenrettung äußern wird.
Abhängig vom jeweiligen Ausfallszenario, der Relevanz der Daten im wirtschaftlichen oder ideellen Kontext und der zeitlichen Komponente, ermöglichen wir die Bearbeitung Ihres Datenrettungsfalls in verschiedenen Servicevarianten, welche sich in den Punkten "Dringlichkeit", "Informationsgehalt" und "Initialkosten" voneinander abheben. Uns ist bewusst, dass die private Fotosammlung nicht notwendigerweise im Rahmen einer 24/7 Datenrettung wiederhergestellt werden muss, ganz im Gegensatz zu dem Server, mit dessen Ausfall der komplette Betrieb lahm liegt.
Hier finden Sie unsere Diagnose Services für Ihre Datenrettungsanfrage.